2010-05-28
Connecting twitter and buzz
The forward way (twitter→buzz) is easy (but not configurable): Just connect your twitter account on the buzz settings.
To send informations back, it is harder: buzz and twitter don't cooperate directly, so one needs an auxiliary server (e.g. twitterfeed.com, which regularly looks for new posts on buzz and sends them to twitter).
This leads to a very predictable problem: Messages will bounce between buzz ind twitter in an infinite loop. This is alleviated by the fact that twitterfeed relays only one message per hour (but this also makes debugging the problem much harder). Googling for this gave several approaches:
Edit (2011-06-20): In the meantime I learned that twitterfeed's filters are positive-only, i.e. I can't say "transmit all messages which don't contain the word".
To send informations back, it is harder: buzz and twitter don't cooperate directly, so one needs an auxiliary server (e.g. twitterfeed.com, which regularly looks for new posts on buzz and sends them to twitter).
This leads to a very predictable problem: Messages will bounce between buzz ind twitter in an infinite loop. This is alleviated by the fact that twitterfeed relays only one message per hour (but this also makes debugging the problem much harder). Googling for this gave several approaches:
- Give up (the most frequently chosen one).
This is bad, since now (and for the foreseeable future) twitter will have much more readers than buzz. By giving up one would restrict one's readership to people with google accounts. Personal discussions showed me that people are reluctant to create accounts on google due to the recent privacy discussions.
- Use a fourth party solution (e.g. yahoo pipes - I'm too lazy to try this).
- Disable the import twitter→buzz
This obviously breaks the loop, but makes twitter the main aggregator for everything. Since twitter is less user-friendly than buzz, this would require me to care about both services manually. But it might be the only working solution.
- Use the filter option in twitterfeed (this excludes posts containing at least one in a list of words from being relayed).
This variant looks useful at the first glance, but isn't that much:
buzz imports the tweet without adding anything to the content (it displays the word "twitter" on the buzz page, but this is not included into the message itself).
twitterfeed, OTOH, relays only the pure content of the message, and prepend or append arbitrary strings, and can filter for the presence of words (i.e. not arbitrary strings).
Using this, one might include "foo" at every buzz→twitter transfer, and kill messages containing "foo". This would break the loop only after the message has circled around once.
Another option would be filtering for "bit.ly", which is used by twitterfeed to squish the message below 140 bytes. This fails for another reason: the "bit.ly" part is near the end of the message and gets chopped off before filtering and importing (and a new "bit.ly" is appended at the end after filtering and importing).
Looped messages contain my name twice in a row (separated with a space), but since the filtering works only for words, not strings (space is the OR operator there), I cannot filter for that either.
Edit (2011-06-20): In the meantime I learned that twitterfeed's filters are positive-only, i.e. I can't say "transmit all messages which don't contain the word".
2010-05-18
Butantan abgebrannt
Vergesst den Sch...-Golf - am Wochenende gab es eine richtige Katastrophe.
In den regulären Nachrichten war es nicht, deswegen werden es viele nicht mitbekommen haben: Eins der Gebäude des Instituto Butantan ist abgebrannt, und zwar das mit den Präparaten. Die gute Nachricht: Lebenden Schlangen ist nichts passiert. Allerdings sind 85000 präparierte Exemplare (darunter viele Holotypen und ein paar hundert noch unklassifizierte) verloren, ebenso 450000 Spinnentierpräparate, davon einige tausend unklassifiziert.
Auf Venomland ist ein Video verlinkt, laut WW sind die dort evakuierten Boxen nur Spinnen für die Serumgewinnung.
In den regulären Nachrichten war es nicht, deswegen werden es viele nicht mitbekommen haben: Eins der Gebäude des Instituto Butantan ist abgebrannt, und zwar das mit den Präparaten. Die gute Nachricht: Lebenden Schlangen ist nichts passiert. Allerdings sind 85000 präparierte Exemplare (darunter viele Holotypen und ein paar hundert noch unklassifizierte) verloren, ebenso 450000 Spinnentierpräparate, davon einige tausend unklassifiziert.
Auf Venomland ist ein Video verlinkt, laut WW sind die dort evakuierten Boxen nur Spinnen für die Serumgewinnung.
Hurra, wir kriegen Öl umsonst
Die Suppe im Golf nähert sich dem Loop Current (eine Strömung, die an der Südküste von Louisiana nach Osten zieht, dann um die Nase von Florida herum und in den Golfstrom).
Bilder gibt es hier:
http://www.weather.com/outlook/weather-news/news/articles/oil-spill-encounters-loop-current_2010-05-17
Bilder gibt es hier:
http://www.weather.com/outlook/weather-news/news/articles/oil-spill-encounters-loop-current_2010-05-17
2010-05-15
Denkender Schleimpilz
Nicht, dass Ihr denkt, es wird erst dann lustig, wenn die Kopffüßer an Land kommen (man kann allerdings vorsorgen - die größte denkbare Gnade besteht darin, als erster gefressen zu werden). Inzwischen fangen die Schleimpilze an, Computer zu bauen (und sie tun das billiger als die Chinesen - so ein Plasmodium verlangt gerade eine Haferflocke am Tag).
Andrew Adamatzky[0] hat aus Agarplatten Schaltkreise geschnitzt, Physarum polycephalum[1] reingesetzt und ihm Haferflocken versprochen. Man musste nicht mal welche hinlegen - der "Pilz"[2] rennt brav geradeaus und weicht auch bei Verlockungen nicht vom Weg ab (alle Bilder aus [0]):
Wenn man jetzt logische Gates bauen will, braucht man ein paar Grundformen und Physarum (oder dessen Abwesenheit, entsprechend 1 und 0) an den Eingängen.
[0] A. Adametzky: "Slime mould logical gates: exploring ballistic approach", physics/1005.2301v1
Anmerkung:
Das ist der Autor, der auch vor zwei Jahren die Phototaxis des Schleimpilzes zum Routing ausnutzte (Internet können die Tierchen auch, und wenn es zu weit zur nächsten Haferflocke ist, reiten sie auf einem Roboter hin).
[1] siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Physarum_polycephalum
[2] kein Pilz, sondern Unikonta[3]→Heterokonta→Amoebozoa→Mycetozoa→Myxogastria→Physarida→Physaridae
[3] Unikonta (d.h. Amoebozoa+Heterokonta(=Pilze, Tiere und Kragengeißler)) gehören zwar zusammen, sind aber eventuell nicht monophyletisch, solange nicht absolut ausgeschlossen ist, dass root@eukaryota dazwischen (d.h. beim Pluszeichen) liegt. Ich habe es hier mal mit reingenommen, weil es in älteren Darstellungen so gemacht wird (das sind die, bei denen es 5 eukaryotische Supergruppen gibt - wenn man hier wie üblich trennt, sind es 6 (die beiden, Chromalvoleata (d.h. Wimpertiere, Braunalgen, Malaria und kleines Zeug), Pflanzen (Rotalgen sowie Grünalgen inclusive Landpflanzen) und noch zwei Supergruppen kleines Wuselzeug - siehe Adi et al.[4])
Edit (2011-06-18): Inzwischen geht man davon aus, dass Unikonta monophyletisch sind. Ein regelmäßig aktualisierter Stammbaum wird auf http://skepticwonder.fieldofscience.com/ gepflegt.
[4] Adi et al., "The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists", J. Eukaryot. Microbiol., 52(5), 2005, p.399, PDF dort frei verfügbar. Inzwischen gibt es noch neueres, aber AFAIK nichtso recht eindeutig.
Andrew Adamatzky[0] hat aus Agarplatten Schaltkreise geschnitzt, Physarum polycephalum[1] reingesetzt und ihm Haferflocken versprochen. Man musste nicht mal welche hinlegen - der "Pilz"[2] rennt brav geradeaus und weicht auch bei Verlockungen nicht vom Weg ab (alle Bilder aus [0]):
Wenn man jetzt logische Gates bauen will, braucht man ein paar Grundformen und Physarum (oder dessen Abwesenheit, entsprechend 1 und 0) an den Eingängen.
[0] A. Adametzky: "Slime mould logical gates: exploring ballistic approach", physics/1005.2301v1
Anmerkung:
Das ist der Autor, der auch vor zwei Jahren die Phototaxis des Schleimpilzes zum Routing ausnutzte (Internet können die Tierchen auch, und wenn es zu weit zur nächsten Haferflocke ist, reiten sie auf einem Roboter hin).
[1] siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Physarum_polycephalum
[2] kein Pilz, sondern Unikonta[3]→Heterokonta→Amoebozoa→Mycetozoa→Myxogastria→Physarida→Physaridae
[3] Unikonta (d.h. Amoebozoa+Heterokonta(=Pilze, Tiere und Kragengeißler)) gehören zwar zusammen, sind aber eventuell nicht monophyletisch, solange nicht absolut ausgeschlossen ist, dass root@eukaryota dazwischen (d.h. beim Pluszeichen) liegt. Ich habe es hier mal mit reingenommen, weil es in älteren Darstellungen so gemacht wird (das sind die, bei denen es 5 eukaryotische Supergruppen gibt - wenn man hier wie üblich trennt, sind es 6 (die beiden, Chromalvoleata (d.h. Wimpertiere, Braunalgen, Malaria und kleines Zeug), Pflanzen (Rotalgen sowie Grünalgen inclusive Landpflanzen) und noch zwei Supergruppen kleines Wuselzeug - siehe Adi et al.[4])
Edit (2011-06-18): Inzwischen geht man davon aus, dass Unikonta monophyletisch sind. Ein regelmäßig aktualisierter Stammbaum wird auf http://skepticwonder.fieldofscience.com/ gepflegt.
[4] Adi et al., "The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists", J. Eukaryot. Microbiol., 52(5), 2005, p.399, PDF dort frei verfügbar. Inzwischen gibt es noch neueres, aber AFAIK nichtso recht eindeutig.
2010-05-14
Google macht Formeleditor kaputt
Googledocs hatte bis vor kurzem einen fast brauchbaren Formeleditor in Googledocs (erwähnt hier), und nun wollte ich schnell mal an einem LaTeX-freien Rechner ein paar Formeln notieren und sie haben ihn kaputtgemacht und durch ein Caveman-Interface ersetzt. Das wäre kurzzeitig noch zu ertragen, wenn es nicht unmöglich wäre, in einer so einfachen Formel wie
nach Eingabe der oberen Integrationsgrenze wieder auf die Grundlinie zu kommen (egal wieviel man runklickt oder cursortastet, man landet vor dem Haken, in einer der beiden Grenzen oder rechts außerhalb des Formelkastens in der Textzeile).
Falls www.latexlab.org (ein Hilfsprojekt, das irgendwie mit google kooperiert (unklar wie eng und wie weit)) sich ordentlich entwickelt, kann man vielleicht damit leben. Allerdings will das globalen Zugriff auf alle googledocs-Files, geht also nur, wenn man dort wie ich nur nichtgeheimes Zeug hat.
nach Eingabe der oberen Integrationsgrenze wieder auf die Grundlinie zu kommen (egal wieviel man runklickt oder cursortastet, man landet vor dem Haken, in einer der beiden Grenzen oder rechts außerhalb des Formelkastens in der Textzeile).
Falls www.latexlab.org (ein Hilfsprojekt, das irgendwie mit google kooperiert (unklar wie eng und wie weit)) sich ordentlich entwickelt, kann man vielleicht damit leben. Allerdings will das globalen Zugriff auf alle googledocs-Files, geht also nur, wenn man dort wie ich nur nichtgeheimes Zeug hat.
Der Eater kommt
Gregory Benford lag richtig: Das Schwarze Loch im Zentrum von M87 liegt nicht in der Mitte, wo es hingehört, sondern 6.8pc ± 0.8pc (das sind 2.1⋅10¹⁷ Meter, im Bild eine Zehntel Bogensekunde) daneben. Nur die Masse hat er ein klein wenig unterschätzt (so um 15.3 Größenordnungen). Verursacht ist die Verschiebung möglicherweise durch den Rückstoß des Jets (zumindest stimmt die Richtung).
Lest schonmal interessante Sachen (z.B. mein Blog, oder wenigstens den RSS-Feed von arxiv), damit beim Upload ordentlich was ankommt.
Lest schonmal interessante Sachen (z.B. mein Blog, oder wenigstens den RSS-Feed von arxiv), damit beim Upload ordentlich was ankommt.
2010-05-13
Neue Details zum Oilspill
Gefunden bei Deep Sea News:
Congress Oil Spill Probe Finds Problems Aplenty
Kurzfassung mit Ausschnitten:
Kommentare zum Video geben für das gezeigte Rohr einen Durchmesser von etwa 30 cm bis zu einem halben Meter an (und bezweifeln, dass es sich um Aufnahmen vom betroffenen Schauplatz handelt). Falls die offiziellen Angaben zur Gesamtverschmutzung (ca. 10 Liter Öl pro Sekunde) stimmen, muss ein großer Teil des Drecks, der da herausquillt, Wasser und/oder Methanhydrat sein (das passt auch zu den weißen Wolken am Anfang). Der Einsteller des Videos (DeepwaterHorizonJIC) hat noch mehr.
Die Seite von Transocean (www.deepwater.com) funktioniert nur mit aktiviertem Javashit, und dann wiederum geht eine lästige Flash-Reklame los, die man mit dem Adblocker abschießen muss. Das danach auffälligste auf der Seite sind die Aktienkurse und die Details der Verteilung einer Milliarde an die Aktionäre (kann ich verstehen, in so einer Situation ist das natürlich der erste Gedanke). Wenn man sich eine Weile durchhangelt, findet man auf http://www.deepwater.com/fw/main/Deepwater-Horizon-56C17.html?LayoutID=17 den Durchmesser des Steigrohrs zu 21 Zoll angegeben:
Congress Oil Spill Probe Finds Problems Aplenty
Kurzfassung mit Ausschnitten:
- Ein Anschlussstück war nicht richtig verschraubt:
First, the blowout preventer had a significant leak in the key hydraulic system.
- Am BOP wurde herumgespielt:
Second, we learned that the blowout preventer had been modified in unexpected ways. ... A useless test ram, not the variable-bore ram, had been connected to the socket that was supposed to activate the variable-bore ram.
- Der BOP kann nur glattes Rohr zusammenquetschen, nicht aber Verbindungsstellen (die ca. 10% der Rohrlänge ausmachen):
Third, we learned that the blowout preventer is not powerful enough to cut through the joints in a drill pipe. ... If the shear rams cannot cut through the joints, that would mean the so-called fail-safe device would succeed in cutting the drillpipe only 90 percent of the time.
- Leere Batterien:
And fourth, we learned that the emergency controls on the blowout preventer may have failed. ... The dead man's switch is connected to two separate control pods on the blowout preventer. Both rely on battery power to operate. When one of the control pods was removed and inspected after the spill began, the battery was found to be dead. The battery in the other pod has still not yet been inspected.
- Designproblem des Totmann-Schalters:
The dead man's switch activates only when three separate lines that connect the rig to the blowout preventer are all severed -- the communication, power and hydraulic lines. Cameron believes the power and communication lines were severed in the explosion, but it is possible the hydraulic lines remained intact, which would have stopped the dead man's switch from activating.
Kommentare zum Video geben für das gezeigte Rohr einen Durchmesser von etwa 30 cm bis zu einem halben Meter an (und bezweifeln, dass es sich um Aufnahmen vom betroffenen Schauplatz handelt). Falls die offiziellen Angaben zur Gesamtverschmutzung (ca. 10 Liter Öl pro Sekunde) stimmen, muss ein großer Teil des Drecks, der da herausquillt, Wasser und/oder Methanhydrat sein (das passt auch zu den weißen Wolken am Anfang). Der Einsteller des Videos (DeepwaterHorizonJIC) hat noch mehr.
Die Seite von Transocean (www.deepwater.com) funktioniert nur mit aktiviertem Javashit, und dann wiederum geht eine lästige Flash-Reklame los, die man mit dem Adblocker abschießen muss. Das danach auffälligste auf der Seite sind die Aktienkurse und die Details der Verteilung einer Milliarde an die Aktionäre (kann ich verstehen, in so einer Situation ist das natürlich der erste Gedanke). Wenn man sich eine Weile durchhangelt, findet man auf http://www.deepwater.com/fw/main/Deepwater-Horizon-56C17.html?LayoutID=17 den Durchmesser des Steigrohrs zu 21 Zoll angegeben:
Riser Vetco HMF-Classs H 21in OD riser; 90 ft long joints with C&K and booster and hydraulic supply lines
2010-05-08
Seid lieb zu Euren Festplatten
Wenn man die anbrüllt, passiert nämlich das hier.
Ein Video gibt es auch, http://www.youtube.com/watch?v=tDacjrSCeq4.
Ein Video gibt es auch, http://www.youtube.com/watch?v=tDacjrSCeq4.
2010-05-06
Copyright-Mafia dreht komplett durch
Gefunden bei BoingBoing:
Die Roy-Lichtenstein-Rechteverwertungsgesellschaft attackiert eine kleine Plattenfirma (Elsinore), deren Künstlerin (Brittany Pyle) auf Basis derselben Vorlage wie Lichtenstein ein Cover-Bild gemalt hat (das Original ist links, Lichtensteins Bearbeitung rechts, Pyles Bearbeitung desselben Originals darunter):
Der Sinn der Aktion ist vermutlich, trotz aussichtsloser Rechtslage für die "Rechteinhaber" den kleinen Gegner zum Zahlen zu bewegen, was sich für Elsinore sogar "lohnen" kann, sofern der erpresste Betrag geringer ist als die Kosten, die ein gewonnener Prozess verursacht (in den USA bleibt das siegreiche Opfer eines sinnloses Prozesses trotzdem auf den Anwaltskosten sitzen).
Hier ist der Brief:
Nachtrag 2010-05-11: Elsinore hat gewonnen:
http://www.elsinoremusic.net/841/
Die Roy-Lichtenstein-Rechteverwertungsgesellschaft attackiert eine kleine Plattenfirma (Elsinore), deren Künstlerin (Brittany Pyle) auf Basis derselben Vorlage wie Lichtenstein ein Cover-Bild gemalt hat (das Original ist links, Lichtensteins Bearbeitung rechts, Pyles Bearbeitung desselben Originals darunter):
Der Sinn der Aktion ist vermutlich, trotz aussichtsloser Rechtslage für die "Rechteinhaber" den kleinen Gegner zum Zahlen zu bewegen, was sich für Elsinore sogar "lohnen" kann, sofern der erpresste Betrag geringer ist als die Kosten, die ein gewonnener Prozess verursacht (in den USA bleibt das siegreiche Opfer eines sinnloses Prozesses trotzdem auf den Anwaltskosten sitzen).
Hier ist der Brief:
Dear Elsinore Music,
You have adapted a Roy Lichtenstein image for the cover of your new album. This is a copyright violation. Please contact me.
Sincerely,
Shelley Lee
Manager of Intellectual Property
Estate of Roy Lichtenstein
745 Washington Street
New York, NY 10014
T (212) 255-4570 x105
F (212) 727-3138
shelleylee@estateofroylichtenstein.com
www.lichtensteinfoundation.org
Nachtrag 2010-05-11: Elsinore hat gewonnen:
http://www.elsinoremusic.net/841/
2010-05-04
LaTeX-Formeln im Blog
Nach dem vorigen Artikel (Placebo-Zeno-Effekt) kam ich zu dem Schluss, dass es saugt, wenn man zum Eintippen der Formeln zwar Unicode (oder wenigstens den Schnipsel (BMP) davon, den google nicht kaputtgemacht hat) benutzen kann (den Text tippt man in Emacs als UTF-8 mit input-method "TeX"), aber zweidimensionale Formeln gehen eben nicht (abgesehen davon, dass man alles mit <pre> in Courier tippen und manuell einrücken könnte).
Eine Suche nach Lösungen gab im wesentlichen drei Ergebnisse:
Das dadurch eingebettete JS-File erkennt LaTeX-Quellcode, sendet ihn an den externen Renderserver
http://www.yourequations.com/cgi-bin/mimetex.cgi
und bekommt ein Bitmap zurück.
http://latexonblogger.googlegroups.com/web/mathtex3.js
und der Renderserver ist
http://www.cyberroadie.org/cgi-bin/mathtex.cgi oder http://mathcache.appspot.com/
).
Nachteil hiervon: Man muss alles als URL schreiben (<img src="URL"/>) und die URL enthält den Quelltext als GET-Argument.
Die Syntax ist
<img src=URL alt="Alt-Text" title="Title"/>
mit der URL
http://chart.apis.google.com/chart?cht=tx&chl=urlencodeter-Latex-Code
Der Formeleditor von Google-Docs spricht , man schreibt ein Doc dort, gibt es frei und verlinkt es hier. Allerdings gibt das auch nur ein eingebettetes Bitmap (welches z.B. beim Großziehen unscharf wird). Und wenn man diesen Aufwand betreibt, kann man auch gleich ein richtiges Dokument schreiben und den Quelltext hochladen.
1 und 2 habe ich gar nicht erst probiert (ich setze einfach voraus, dass sie funktionieren wie angegeben, will aber nicht von externen Diensten abhängig sein). Variante 3 scheint der beste Kompromiss zu sein. Beachten muss man, dass man alle verdächtigen Zeichen im LaTeX-Quelltext URL-codieren muss (das betrifft hauptsächlich Ampersand=%26, Plus=%2B und Slash=%2f). Größer und Kleiner muss man in Blogger sowieso immer codieren, im normalen Fenster mit > und >, im URL-Code reicht die Verwendung von %3e und %3c.
Abgesehen davon sollte man bei Blogger sowieso immer mal den Quelltext putzen - der Editor fügt da oft sinnlose <span>-Elemente ein, die dann irgendetwas kaputtmachen.
Beispiele (alt="" und title="" sind gesetzt):
Eine Suche nach Lösungen gab im wesentlichen drei Ergebnisse:
1. yourequations
Man soll im Dashboard das hier einfügen<script> type="text/javascript" src="http://tex.yourequations.com/"></script>
Das dadurch eingebettete JS-File erkennt LaTeX-Quellcode, sendet ihn an den externen Renderserver
http://www.yourequations.com/cgi-bin/mimetex.cgi
und bekommt ein Bitmap zurück.
2. watchmath
Einzubetten ist etwas mehr, siehe Anleitung in http://watchmath.com/vlog/?p=1244, das Prinzip ist dasselbe (das Script isthttp://latexonblogger.googlegroups.com/web/mathtex3.js
und der Renderserver ist
http://www.cyberroadie.org/cgi-bin/mathtex.cgi oder http://mathcache.appspot.com/
).
3. Google-Bordmittel (Chart-API)
Etwas komplizierter, aber angeblich unabhängig von externen Servern (deren Betreiber erstmal Zustimmung zu irgendwelchen Lizenzen verlangen und gelegentlich Probleme mit ihren Hostern kriegen).Nachteil hiervon: Man muss alles als URL schreiben (<img src="URL"/>) und die URL enthält den Quelltext als GET-Argument.
Die Syntax ist
<img src=URL alt="Alt-Text" title="Title"/>
mit der URL
http://chart.apis.google.com/chart?cht=tx&chl=urlencodeter-Latex-Code
4. Extremversion: Google-Docs
Der Formeleditor von Google-Docs spricht , man schreibt ein Doc dort, gibt es frei und verlinkt es hier. Allerdings gibt das auch nur ein eingebettetes Bitmap (welches z.B. beim Großziehen unscharf wird). Und wenn man diesen Aufwand betreibt, kann man auch gleich ein richtiges Dokument schreiben und den Quelltext hochladen.
1 und 2 habe ich gar nicht erst probiert (ich setze einfach voraus, dass sie funktionieren wie angegeben, will aber nicht von externen Diensten abhängig sein). Variante 3 scheint der beste Kompromiss zu sein. Beachten muss man, dass man alle verdächtigen Zeichen im LaTeX-Quelltext URL-codieren muss (das betrifft hauptsächlich Ampersand=%26, Plus=%2B und Slash=%2f). Größer und Kleiner muss man in Blogger sowieso immer codieren, im normalen Fenster mit > und >, im URL-Code reicht die Verwendung von %3e und %3c.
Abgesehen davon sollte man bei Blogger sowieso immer mal den Quelltext putzen - der Editor fügt da oft sinnlose <span>-Elemente ein, die dann irgendetwas kaputtmachen.
Beispiele (alt="" und title="" sind gesetzt):
2010-05-02
Placebo-Zeno-Effekt
Steven Moffat beschreibt eine neue Variante des Quanten-Zeno-Effekts[1]. Letzter ist bisher in makroskopischer Form nur an Lolkatzen[0] und Engeln beobachtet wurden. Bei anderen makroskopischen Objekten ist davon auszugehen, dass die Dekohärenz die Nichtdiagonalelemente sowieso vernichtet, sodass die zusätzliche Beobachtung auch keine Rolle mehr spielt (und natürlich darf der Hamiltonoperator nicht gerade die spezielle Form haben, die bei Vorhandensein von Dekohärenz oder Beobachtung die Bewegung verhindert).
Und jetzt kommt das genial neue: Was passiert, wenn das Messobjekt selbst intelligent ist?
Bei 30:20 sagt der Doktor "The angels are scared...". D.h. wenn das Messobjekt sich nur einbildet, beobachtet zu werden, kann es sich auch nicht mehr bewegen.
Eine theoretische Beschreibung hierfür gibt es nicht, evolutionsbiologisch hätte es auch keinen Sinn[4].
Man kann natürlich auch annehmen, da hätte einer gepfuscht. RTD wäre das nicht passiert ;-)
[0] Das ist auch der Grund, weshalb man für das Schrödinger-Experiment Katzen nehmen muss: Engel sind zu gefährlich (und vermutlich immun gegen Blausäure), und Hunde unterliegen der Dekohärenz.
[1] Kurzbeschreibung (eine längere ist hier[2] unten angehängt, da das üblicherweise aus Zeitmangel am Ende von QM-Vorlesungen unter den Tisch fällt und die populären Darstellungen (inclusive Wikipedia) mehr mit Handwedeln als mit Formeln arbeiten): Durch Messung geht ein Quantensystem in eine Dichtematrix über, deren Nichtdiagonalelemente gelöscht sind. Da in der Zeitentwicklung der Dichtematrix (für geeignete Systeme) die Zeitableitung der Diagonalelemente linear in den Nichtdiagonalelementen ist, kommt die Entwicklung fast zum Stillstand, wenn man das System in kurzen Abständen immer wieder einer Messung unterwirft.
[2] Es folgt ein ausführlich durchgerechnetes einfaches Beispiel (die Einheiten seien so gewählt, dass ℏ=1 ist).
Hamilton-Operator für einen einfachen Spin:
Anfangswert für die Wellenfunktion:
Uns interessiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Spin nach "oben" zeigt, das ist beschrieben durch die Observable A:
Die Schrödingergleichung
liefert dann für die ungestörte Entwicklung die Lösung
Der Erwartungswert von A hat dann die Form a(t)=cos²(ωt).
Mit der Dichtematrix
ϱ=|ψ†><ψ| erhält man
Wird zum Zeitpunkt t eine Messung der Observablen A durchgeführt, so "kollabiert" die Dichtematrix zu
Die Zeitentwicklung einer Dichtematrix ist durch
beschrieben. Der interessante Aspekt wird sofort sichtbar, wenn wir das für eine allgemeine Matrix der Form
ausschreiben. Mit obigem H bekommen wir
Jetzt berechnen wir den Wert von ϱ für einen Zeitpunkt t+τ, wobei t fest gewählt und τ infinitesimal klein sei.
Für die freie (d.h. ungemessene) Entwicklung bekommen wir (mit den Abkürzungen S=sin(ωt) und C=cos(ωt) [3])
Dieser Ausdruck ist einfach die nach dem linearen Term abgebrochene Taylorreihe der exakten Lösung nach Anwendung der Additionstheoreme von Sinus und Cosinus.
Für den Erwartungswert von A bekommen wir
was auch mit der Taylorreihe übereinstimmt.
Wurde hingegen zum Zeitpunkt t eine Messung durchgeführt, so
ergibt sich die Zeitentwicklung zu
Man beachte das Fehlen der Diagonalelemente im zweiten Summanden.
Für den Erwartungswert von A bekommen wir nun
d.h. durch die vorangegangen Messung wurde die Entwicklung kurzzeitig angehalten (im Rahmen der Vernachlässigbarkeit höherer Potenzen von τ). Beobachtet man das System in hinreichend kurzen Abständen dauernd, so kommt die Entwicklung zum Stillstand.
[3] Die Abkürzungen sind notwendig, weil man per GET-Request nur kurze Strings übergeben kann.
[4] Die Hände vorm Gesicht allerdings auch nicht - ein mutierter Schurkenengel, der das Gesicht nicht zuhält, hätte Vorteile gegenüber seinen Artgenossen und würde sich auf deren Kosten vermehrt haben. E.O. Wilson wird hier widersprechen.
Nachbearbeitet 2010-05-04 (Formeln in LaTeX gesetzt)
2011-04-10: Quantenkatzenvideo ist an der alten Stelle verschwunden, neue URL eingesetzt, Latex-Fehler in Formeln behoben (das Chart-API will auch die Pluszeichen als %2b -- eigentlich naheliegend, wenn man darüber nachdenkt)
Und jetzt kommt das genial neue: Was passiert, wenn das Messobjekt selbst intelligent ist?
Bei 30:20 sagt der Doktor "The angels are scared...". D.h. wenn das Messobjekt sich nur einbildet, beobachtet zu werden, kann es sich auch nicht mehr bewegen.
Eine theoretische Beschreibung hierfür gibt es nicht, evolutionsbiologisch hätte es auch keinen Sinn[4].
Man kann natürlich auch annehmen, da hätte einer gepfuscht. RTD wäre das nicht passiert ;-)
[0] Das ist auch der Grund, weshalb man für das Schrödinger-Experiment Katzen nehmen muss: Engel sind zu gefährlich (und vermutlich immun gegen Blausäure), und Hunde unterliegen der Dekohärenz.
[1] Kurzbeschreibung (eine längere ist hier[2] unten angehängt, da das üblicherweise aus Zeitmangel am Ende von QM-Vorlesungen unter den Tisch fällt und die populären Darstellungen (inclusive Wikipedia) mehr mit Handwedeln als mit Formeln arbeiten): Durch Messung geht ein Quantensystem in eine Dichtematrix über, deren Nichtdiagonalelemente gelöscht sind. Da in der Zeitentwicklung der Dichtematrix (für geeignete Systeme) die Zeitableitung der Diagonalelemente linear in den Nichtdiagonalelementen ist, kommt die Entwicklung fast zum Stillstand, wenn man das System in kurzen Abständen immer wieder einer Messung unterwirft.
[2] Es folgt ein ausführlich durchgerechnetes einfaches Beispiel (die Einheiten seien so gewählt, dass ℏ=1 ist).
Hamilton-Operator für einen einfachen Spin:
Anfangswert für die Wellenfunktion:
Uns interessiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Spin nach "oben" zeigt, das ist beschrieben durch die Observable A:
Die Schrödingergleichung
liefert dann für die ungestörte Entwicklung die Lösung
Der Erwartungswert von A hat dann die Form a(t)=cos²(ωt).
Mit der Dichtematrix
ϱ=|ψ†><ψ| erhält man
Wird zum Zeitpunkt t eine Messung der Observablen A durchgeführt, so "kollabiert" die Dichtematrix zu
Die Zeitentwicklung einer Dichtematrix ist durch
beschrieben. Der interessante Aspekt wird sofort sichtbar, wenn wir das für eine allgemeine Matrix der Form
ausschreiben. Mit obigem H bekommen wir
Jetzt berechnen wir den Wert von ϱ für einen Zeitpunkt t+τ, wobei t fest gewählt und τ infinitesimal klein sei.
Für die freie (d.h. ungemessene) Entwicklung bekommen wir (mit den Abkürzungen S=sin(ωt) und C=cos(ωt) [3])
Dieser Ausdruck ist einfach die nach dem linearen Term abgebrochene Taylorreihe der exakten Lösung nach Anwendung der Additionstheoreme von Sinus und Cosinus.
Für den Erwartungswert von A bekommen wir
was auch mit der Taylorreihe übereinstimmt.
Wurde hingegen zum Zeitpunkt t eine Messung durchgeführt, so
ergibt sich die Zeitentwicklung zu
Man beachte das Fehlen der Diagonalelemente im zweiten Summanden.
Für den Erwartungswert von A bekommen wir nun
d.h. durch die vorangegangen Messung wurde die Entwicklung kurzzeitig angehalten (im Rahmen der Vernachlässigbarkeit höherer Potenzen von τ). Beobachtet man das System in hinreichend kurzen Abständen dauernd, so kommt die Entwicklung zum Stillstand.
[3] Die Abkürzungen sind notwendig, weil man per GET-Request nur kurze Strings übergeben kann.
[4] Die Hände vorm Gesicht allerdings auch nicht - ein mutierter Schurkenengel, der das Gesicht nicht zuhält, hätte Vorteile gegenüber seinen Artgenossen und würde sich auf deren Kosten vermehrt haben. E.O. Wilson wird hier widersprechen.
Nachbearbeitet 2010-05-04 (Formeln in LaTeX gesetzt)
2011-04-10: Quantenkatzenvideo ist an der alten Stelle verschwunden, neue URL eingesetzt, Latex-Fehler in Formeln behoben (das Chart-API will auch die Pluszeichen als %2b -- eigentlich naheliegend, wenn man darüber nachdenkt)
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